Statement des BVTDS zum Reitwettbewerb im Modernen Fünfkampf bei den Olympischen Spielen

Das Verhalten von Kim Raisner (Bundestrainerin) und Annika Schleu (Athletin) im Rahmen des Reitwettbewerbs des Modernen Fünfkampfes der Olympischen Spiele in Tokio war falsch und wird zu Recht öffentlich kritisiert. Als Berufsverband der Trainerinnen und Trainer im deutschen Sport (BVTDS) fordern wir aber gleichzeitig einen fairen Umgang mit der Bundestrainerin und der Athletin.

Kim Raisner hat als Bundestrainerin herausragende sportliche Erfolge zu verzeichnen. Nach dem Olympiasieg von Lena Schöneborn 2018 in Peking wurde sie im Jahr 2009 als Trainerin des Jahres vom DOSB geehrt. Vom DOSB-Vorstand wurde sie in die Trainerkommission des DOSB berufen.

In den vergangenen fünf Jahren hat Kim Raisner gemeinsam mit den Athletinnen und Athleten auf den olympischen Höhepunkt in Tokio hingearbeitet. Der Spitzenverband hatte sich in Abstimmung mit dem DOSB hohe Ziele gesetzt. Trainerin wie Athletin standen unter einem hohen Erfolgsdruck und haben in einer emotionalen Situation Fehler gemacht. Diese Fehler müssen nun aufgearbeitet werden. Wir sind uns sicher, dass die Bundestrainerin und die Athletin die Situation selbstkritisch betrachten werden. Dennoch dürfen Kim Raisner und Annika Schleu nun nicht zu den alleinigen Sündenböcken gemacht werden. Das Regelwerk im Modernen Fünfkampf  muss angepasst werden. Gleichzeitig fordern wir vom Spitzenverband und dem DOSB eine faire Bewertung der Situation sowie von den Medien eine differenzierte und sachliche Berichterstattung.